Namenslast
Ilsebilse
keiner will se
kam der Koch und nahm sie doch
steckt sie rein ins Ofenloch
Gestern hörte ich diesen albernen Spruch nach langer Zeit wieder einmal. ich wurde einer netten Dame vorgestellt , die ihn sogleich ausspuckte, als sie hörte, daß ich Ilse heiße. sofort fand ich sie nicht mehr nett.
Zu meinem Erstaunen wurde ich ärgerlich.... und da war auch ein kleiner Stachel, --immer noch--- !
Als Kind hatte ich sehr unter diesem Spruch gelitten. Ich nahm ihn wörtlich als Wahrheit und war deshalb überzeugt, daß mich tatsächlich keiner will.
Ich kränkte mich sehr, wenn mir die anderen Kinder diesen Blödsinn nachriefen . Kinder können sehr ekelhaft sein !!! denn je mehr ich heulte, desto nachdrücklicher wurde ich mit dem " keiner will se" verfolgt.
Zu dieser Zeit war Krieg... mein Vater war an der Front eingerückt und meine Mutter hatte andere Sorgen, als sich um diesen Kinderkram zu kümmern. ich hatte also keinen Trost und keine Richtigstellung von seiten meiner Eltern in dieser Angelegenheit.
Mein Selbstwertgefühl war entsprechend.
Natürlich habe ich diese Misere überstanden, aber noch als Backfisch... so wurden damals die Teenager genannt... als sich in der Tanzschule ein sehr feschen, netten junger Mann für mich interessierte, brach ich den Kontakt sofort ab, als er mir erzählte, er wäre Kochlehrling.
Ich kann mich nicht erinnern, ob ich befürchtete, daß er mich womöglich ins Ofenloch stecken könnte... möglich wäre es.
Den Ilsebilse-Sager hörte ich noch oft in meinem Leben. In späteren Jahren war aber etwas anderes viel unangenehmer.
Es gibt anscheinend Menschen, die " Ilse" nicht aussprechen können und mich daher konsequent "Lise" nennen.
was ist denn an Ilse so unaussprechlich und exotisch ? Ich verstehe es nicht.
Das Größte diesbezüglich erlebte ich aber bei der Pilgerbehörde in Santiago de Compostela, wo mir mein Name auf der Pilgerurkunde überhaupt verweigert und stattdessen Elisabeth eingetragen wurde. In den Namenslisten der Katholiken gibt es Ilse angeblich nicht.
Ich war also gar nicht auf dem Jakobsweg, sondern eine Elisabeth !!!
Jeder Mensch hat doch ein Recht auf seinen Namen . Der Name ist ein Teil der Identität .
Ich denke, niemand sollte den Namen so verunglimpfen, verdrehen und als nichtvorhanden deklarieren. Jeder Mensch verdient Respekt und das schließt auch seinen Namen mit ein.
Es tut heute noch ein bisschen weh. auch wenn es nur von ungezogenen Menschen oder Idioten kommt, obwohl ich alt genug sein sollte, um über solche Dummheiten zu gelassen zu lächeln.
Menschen, die mich mögen haben sowieso andere, liebevolle Bezeichnungen für mich. Das tröstet.
keiner will se
kam der Koch und nahm sie doch
steckt sie rein ins Ofenloch
Gestern hörte ich diesen albernen Spruch nach langer Zeit wieder einmal. ich wurde einer netten Dame vorgestellt , die ihn sogleich ausspuckte, als sie hörte, daß ich Ilse heiße. sofort fand ich sie nicht mehr nett.
Zu meinem Erstaunen wurde ich ärgerlich.... und da war auch ein kleiner Stachel, --immer noch--- !
Als Kind hatte ich sehr unter diesem Spruch gelitten. Ich nahm ihn wörtlich als Wahrheit und war deshalb überzeugt, daß mich tatsächlich keiner will.
Ich kränkte mich sehr, wenn mir die anderen Kinder diesen Blödsinn nachriefen . Kinder können sehr ekelhaft sein !!! denn je mehr ich heulte, desto nachdrücklicher wurde ich mit dem " keiner will se" verfolgt.
Zu dieser Zeit war Krieg... mein Vater war an der Front eingerückt und meine Mutter hatte andere Sorgen, als sich um diesen Kinderkram zu kümmern. ich hatte also keinen Trost und keine Richtigstellung von seiten meiner Eltern in dieser Angelegenheit.
Mein Selbstwertgefühl war entsprechend.
Natürlich habe ich diese Misere überstanden, aber noch als Backfisch... so wurden damals die Teenager genannt... als sich in der Tanzschule ein sehr feschen, netten junger Mann für mich interessierte, brach ich den Kontakt sofort ab, als er mir erzählte, er wäre Kochlehrling.
Ich kann mich nicht erinnern, ob ich befürchtete, daß er mich womöglich ins Ofenloch stecken könnte... möglich wäre es.
Den Ilsebilse-Sager hörte ich noch oft in meinem Leben. In späteren Jahren war aber etwas anderes viel unangenehmer.
Es gibt anscheinend Menschen, die " Ilse" nicht aussprechen können und mich daher konsequent "Lise" nennen.
was ist denn an Ilse so unaussprechlich und exotisch ? Ich verstehe es nicht.
Das Größte diesbezüglich erlebte ich aber bei der Pilgerbehörde in Santiago de Compostela, wo mir mein Name auf der Pilgerurkunde überhaupt verweigert und stattdessen Elisabeth eingetragen wurde. In den Namenslisten der Katholiken gibt es Ilse angeblich nicht.
Ich war also gar nicht auf dem Jakobsweg, sondern eine Elisabeth !!!
Jeder Mensch hat doch ein Recht auf seinen Namen . Der Name ist ein Teil der Identität .
Ich denke, niemand sollte den Namen so verunglimpfen, verdrehen und als nichtvorhanden deklarieren. Jeder Mensch verdient Respekt und das schließt auch seinen Namen mit ein.
Es tut heute noch ein bisschen weh. auch wenn es nur von ungezogenen Menschen oder Idioten kommt, obwohl ich alt genug sein sollte, um über solche Dummheiten zu gelassen zu lächeln.
Menschen, die mich mögen haben sowieso andere, liebevolle Bezeichnungen für mich. Das tröstet.
amanta - 20. Jul, 21:51