Ganz und gar unwichtige Wiener G'schichten

Donnerstag, 13.Juli 2006

Es ist Sommer, es ist heiß und es ist wie immer im Sommer viel los in Wien, worüber man in den Zeitungen hauptsächlich auf den Kulturseiten lesen kann. Darüber will ich nicht schreiben.
Ich werde bloß über einzelne, eher nebensächliche Ereignisse berichten, über die man in Wien spricht

Da wäre zunächst einmal die Eröffnung des Badeschiffes auf dem Donaukanal, dieses Thema passt zu den 33 Wärmegraden, die derzeit in der City herrschen.
Tolle Sache ! Mitten in der Stadt ein Schwimmbad !
Büroangestellte, Verkäuferinnen und alle sonstigen in der Inneren Stadt Beschäftigte können in der Mittagspause kurz einmal einen Sprung ins Becken ins kühle Wasser machen, eine Runde schwimmen und erfrischt an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Natürlich steht das Schwimmende Schwimmbad auch allen anderen zur Verfügung.
Das wird als wunderbarer Fortschritt und gute Idee gefeiert.

Dabei ist es überhaupt nichts Neues.

In den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts gab es das schon einmal. An der selben Stelle, nämlich bei der Schwedenbrücke konnte man so ein schwimmendes Bad besuchen... ich weiß das ganz genau, denn ich nützte diese Gelegenheit ziemlich oft in meiner Mittagspause.

Allerdings badete man damals direkt im Kanal und nicht wie jetzt im mit sauberen Hochquellwasser gefüllten Becken und es gab natürlich auch keine Rutsche und schon gar kein angeschlossenes Restaurant. Es gab nur klapprige Holzkabinen und einen gestrengen Badewaschel (Bademeister), der darauf achtete, dass man weder lärmte noch herumspritzte oder sich sonst irgendwie unanständig benahm.

Schon damals ergossen sich die Abwässer von Wien in den Donaukanal, wenn auch nicht in heutigen Ausmaßen, aber darüber machte man sich keine Sorgen. Man musste sich nur, bevor man wieder an seinen Arbeitsplatz zurückkehrte ordentlich duschen um den strengen Geruch wieder los zu werden.

Naja, jetzt ist alles viel vornehmer und hygienischer und überhaupt modern. Und die Wiener freuen sich über die Neuerung. Vielleicht wird aus dem Schandfleck Donaukanal doch noch einmal etwas.

Ob es einen Badewaschel gibt, der über die Moral der Besucher wacht, wage ich zu bezweifeln.

Übrigens Schandfleck :
Am Stefansturm wird ja immerzu gebaut und deshalb ist er stets irgendwo eingerüstet. Dagegen kann man nichts machen.

Dass aber der Pfarrer von St.Stefan diese Gerüste als Werbeflächen vermietet hat, das hat so Manchen ziemlich befremdet. Scheußlich hat das ausgeschaut: Der Turm rosarot eingewickel als T-Mobil-Werbeträger ! Pfui Teufel !
Aber die Pfarre brauchte Geld, hat der Pressesprecher verkündet und so haben ausländische Wienbesucher den Stefansdom drei Jahre lang als Handyreklame gesehen. Was haben die sich dabei wohl gedacht?

Aber wie man vernimmt, soll das jetzt ein Ende haben.
Und die Wiener freuen sich.

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Geboren vor langer, langer Zeit,. 2 Kinder, 2 Enkelkinder. Nach 44 Jahren Ehe seit 2003 Witwe, . Von Natur aus fröhlich . Auf dem Weg zu mir selber . Ich erteile mir hier im weblog stets selber Lektionen, indem ich über verschiedene Themen reflektiere. Beim Schreiben kann ich in meine Gedanken Klarheit bringen und komme aus belastenden "Gedankenmühlen" heraus. sehr viel kann man über mich erfahren, wenn man http://www.pixelmania.at/user/Jakobsweg anklickt

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